Warum der JTF ein Gamechanger für Unternehmen in deutschen Kohleregionen ist – und wie Sie davon profitieren
Die Entscheidung war gefallen.
Ein familiengeführter Maschinenbauer aus Südbrandenburg wollte eine eigene Fertigungslinie für Wasserstoffkomponenten aufbauen – ein klares Zukunftsprojekt. Doch das Controlling blockierte:
„Wie sollen wir das neben dem Seriengeschäft stemmen? Die Liquidität ist durch andere Investitionen gebunden – und die nächsten zwei Jahre brauchen wir jeden Euro für Bestandsgeschäft.“
Typisches Dilemma: Die Strategie ist klar. Die Richtung stimmt. Die technische Machbarkeit ist gegeben.
Aber: Wachstum braucht Kapital. Und Wandel braucht Mut.
Hier setzt der Just Transition Fund (JTF) an – mit dem Ziel, genau solche unternehmerischen Entscheidungen nicht scheitern zu lassen, sondern gezielt zu fördern.
Was ist der JTF – und warum ist er so besonders?
Der JTF ist ein Förderinstrument der Europäischen Union, konkret Teil des sogenannten „Green Deal“.
Sein Ziel ist es, den Strukturwandel in Regionen mit besonders hoher CO₂-Abhängigkeit sozial und wirtschaftlich abzufedern. Deutschland erhält aus dem EU-Topf bis 2030 insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro.
Das Besondere: Der JTF zielt nicht auf Einzeltechnologien, sondern auf regionale Transformation.
Das heißt: Wenn Ihr Unternehmen in einer der betroffenen Regionen sitzt oder investieren will, kann es von enormen Zuschüssen profitieren – auch außerhalb klassischer Umwelttechnologien.
Wo greift der JTF?
Förderfähig sind spezifisch definierte Landkreise und Städte, die im Strukturwandel stehen. Darunter:
- Lausitz (Sachsen, Brandenburg)
- Rheinisches Revier (NRW)
- Mitteldeutsches Revier (Sachsen-Anhalt, Sachsen)
- Landkreise mit indirekter Betroffenheit: z. B. Altmarkkreis, Saarpfalz-Kreis, Helmstedt, Teile von Oberfranken
Wichtig: Es zählt nicht der Hauptsitz des Unternehmens – sondern der Ort der Investition. Selbst wenn Ihr Unternehmen nicht aus der Region stammt, können Sie für neue Standorte oder Produktionslinien vor Ort von der Förderung profitieren.
Welche Projekte sind förderfähig?
Der JTF deckt ein breites Spektrum ab – von Investitionen über Innovation bis Infrastruktur. Im Zentrum steht der konkrete Beitrag zum Strukturwandel.
Beispiele für wirtschaftlich förderfähige Vorhaben:
Unternehmensinvestitionen:
- Errichtung oder Erweiterung von Produktionsstätten
- Technologiewechsel (z. B. von Gas auf Strom oder Wasserstoff)
- Maschinenparks mit Dekarbonisierungswirkung
Innovation & Entwicklung:
- Aufbau eigener F&E-Kapazitäten
- Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren
- Kooperationen mit Hochschulen oder Instituten
Digitalisierung:
- Umstellung auf digitale Produktionsprozesse
- Automatisierung, Datenintegration, KI-Anwendungen
Fachkräftesicherung:
- Aufbau von Ausbildungs- oder Weiterbildungsprogrammen
- Schaffung neuer zukunftsfähiger Arbeitsplätze
- Strategische Personalentwicklung im Zuge des Wandels
Infrastruktur (in Kooperation mit Kommunen):
- Errichtung von Gründerzentren, Co-Working-Spaces, Technologiezentren
- Erschließung neuer Gewerbeflächen
Förderkonditionen – was ist realistisch drin?
Die Förderquote variiert je nach Region, Unternehmensgröße und Art des Projekts.
Aber: Förderquoten bis zu 90 % sind möglich. Im Durchschnitt liegen bewilligte Zuschüsse bei 50–70 % – auf nicht rückzahlbarer Basis.
Beispielhafte Zuschüsse:
Projekttyp | Förderquote KMU | Förderquote Großunternehmen |
---|---|---|
Investition in Maschinen/Anlagen | bis 60 % | bis 40 % |
Innovationsprojekte | bis 80 % | bis 60 % |
Aus- und Weiterbildung | bis 100 % | bis 60 % |
Infrastrukturmaßnahmen (öffentlich) | bis 100 % (nicht wirtschaftlich) | – |
Hinweis: Eine Kombination mit GRW- oder EFRE-Mitteln ist möglich, sofern keine Überförderung vorliegt. Dadurch lassen sich Gesamtfördervolumina von mehreren Millionen Euro realisieren – auch für Mittelständler.
Beispiel aus der Praxis – ein Maschinenbauer wird Wasserstoff-Zulieferer
Ein sächsisches Unternehmen plante den Aufbau einer neuen Fertigung für Wasserstoffspeicher. Die Investitionskosten lagen bei rund 3,2 Mio. Euro. Intern war das Projekt bereits genehmigt – aber wegen wirtschaftlicher Unsicherheit und Fachkräftemangel auf Eis gelegt.
Nach Fördermittelprüfung folgender Plan:
- Zuschuss JTF: 1,9 Mio. €
- Zuschuss Weiterbildung (Kombi mit Landesprogramm): 180.000 €
- Begleitung von Standortanalyse bis Antragstellung
- Genehmigung in unter 6 Monaten
Ergebnis: Produktionsstart vorgezogen. Neue Arbeitsplätze geschaffen. Standort langfristig gesichert.
Was viele Unternehmen falsch einschätzen
Viele denken, der JTF sei nur für „große Leuchtturmprojekte“. Doch genau das Gegenteil ist der Fall:
Der Fonds ist dafür gemacht, mittelständische Unternehmen in der Breite zu stärken – nicht nur Großprojekte der öffentlichen Hand.
Was zählt, ist der Transformationsbeitrag. Wenn Sie zeigen können, dass Ihr Projekt zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft, CO₂ reduziert oder Innovationen ermöglicht, haben Sie sehr gute Chancen auf Förderung
So gelingt der Einstieg – Schritt für Schritt
- Region prüfen – liegt Ihr Projektstandort in einer JTF-Förderregion?
- Förderfähigkeit abstimmen – welches Vorhaben ist strategisch sinnvoll & förderbar?
- Projektarchitektur entwickeln – Kombination mit weiteren Töpfen (z. B. GRW, EFRE, BEW) prüfen
- Antrag vorbereiten – technisch, wirtschaftlich und förderstrategisch durchdacht
- Antrag einreichen & begleiten – Fristen, Fragetiefe und Förderlogik beachten
Förderung ist kein Zuschuss,
Förderung ist ein Entscheidungswerkzeug
Der JTF verändert Spielregeln.
Er schafft Investitionssicherheit – in einer Zeit, in der viele Unternehmen zwischen Bestandsgeschäft und Transformation zerrieben werden. Wer klug agiert, kann mit staatlichem Rückenwind mutige Schritte gehen.
Fördermittel wie der JTF sind kein Add-on.
Sie sind Teil einer strategischen Finanzierungsarchitektur – und entscheiden darüber, ob ein Projekt Realität wird oder in der Schublade verschwindet.
Bereit für Ihren Strukturwandel
Wenn Sie ein Projekt planen – ob Investition, Standortverlagerung, Wasserstofftechnologie, Weiterbildung oder Digitalisierung – dann sollten Sie prüfen, ob der JTF Ihre Pläne mittragen kann.
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und erhalten Sie in wenigen Tagen eine klare Handlungsempfehlung, welche Programme passen, wie hoch der Zuschuss sein kann – und was jetzt zu tun ist.
Interesse? Kontaktieren Sie uns unverbindlich. Der JTF ist kein Fördertopf für später – er ist ein Werkzeug für Entscheider von heute.